Digitaler Glanz aus dem Jahr 1961

Digitaler Glanz aus dem Jahr 1961

Zwönitz, 3. November 2025 - Im Rahmen eines Pilotprojekts hat CLAUSS® einen außergewöhnlichen Goldring aus dem Jahr 1961 in extrem hoher Detailauflösung digitalisiert. Das Schmuckstück wurde in Dessau gefertigt und steht für eine eigenständige, oft wenig beachtete Entwicklung der Schmuckgestaltung in der Nachkriegsmoderne.

Schmuckkunst im Osten Deutschlands – modern, experimentell, konstruktiv

Die frühen 1960er Jahre markierten in Ostdeutschland eine Phase gestalterischer Erneuerung: Viele Künstler und Goldschmiede suchten nach zeitgemäßen Formsprachen, die sich vom Ornament der Vorkriegszeit lösten. Statt repräsentativer Dekoration rückten Materialklarheit, technische Präzision und skulpturale Strukturen in den Fokus.

Der digitalisierte Ring ist ein authentisches Beispiel dieses Ansatzes:

  • Entstehung: frühe 1960er Jahre – Zeit des Aufbruchs in Kunst und Gestaltung
  • Material: Goldfassung mit 20-karätigem Citrin
  • Gestaltung: offene, fast architektonische Konstruktion statt klassischer Schmuckfassung
  • Idee: der Edelstein wird nicht eingebettet, sondern als eigenständiges Objekt sichtbar „getragen“
  • Einflüsse: Bauhaus-Nachwirkungen, funktionale Gestaltung, Ingenieursästhetik

So entsteht ein Schmuckstück, das ebenso Skulptur wie Ring ist – modern in seiner Form, bewusst im Umgang mit Material, weit entfernt vom tradierten Bild repräsentativer Edelsteinringe.

Ring während der Digitalisierung im CYBERGLOBE
Ring während der Digitalisierung im CYBERGLOBE®

Digitalisierung als glanzvolle Herausforderung

Die Aufnahme erfolgte mit dem automatischen 3D-Scansystem CYBERGLOBE® von CLAUSS®.
Die technischen Bedingungen waren anspruchsvoll:

  • Stark reflektierende Goldflächen
  • Tiefenlicht und Einschlüsse im Citrin
  • Feinste Oberflächendetails, die nicht „glattgerechnet“ werden durften

Dank des Systems konnte das Objekt berührungsfrei in einer Detailtiefe erfasst werden, die selbst bei der Betrachtung mit der Lupe kaum erreichbar ist. Entstanden ist ein frei erkundbares 3D-Modell – drehbar, zoombar, dokumentarisch präzise.

🔗 3D-Modell online:
https://superspl.at/view?id=a6e0fd14

Das gezeigte Titelbild stammt direkt aus diesem Datensatz und macht sichtbar, wie konstruktiv der Ring entworfen ist: Die Fassung erinnert an ein technisches Tragwerk, das den massiven Citrin wie ein transparentes Bauelement einbindet.


Mit diesem Pilotprojekt zeigt CLAUSS®, wie digitale Technologien kunsthistorische Objekte nicht nur sichern, sondern neu erlebbar machen:
Ein Ring der deutschen Postmoderne – bewahrt in Gold, erweitert in 3D.